ePrivacy and GPDR Cookie Consent by Cookie Consent
Adresssuche
Selbstabholer
Fremddienstleister
Sollte Ihre Adresse nicht gefunden werden, wenden Sie sich bitte an unseren Support.

Frisches Gemüse springt nicht von selbst ins Regal



Wer viele unterschiedliche Gemüse- und Kräutersorten anbaut, betreibt einen gehörigen Aufwand, um alles zum richtigen Zeitpunkt zu ernten. Biolandwirt Martin Meiwes baut dabei auf die lange Erfahrung seines Teams.

“Wir ernten eigentlich das ganze Jahr durch”, so Martin Meiwes. Im April werden draußen die erste Saat und die ersten Setzlinge ausgebracht, ab Ende Mai wird dann das erste frische Gemüse des Jahres geerntet.

Tomaten und Gurken sind die ersten Sommerkulturen aus dem Gewächshaus. Sie werden Anfang Mai gepflanzt. Davor werden die Gewächshäuser schon einmal komplett mit Salat, Kohlrabi, Lauchzwiebeln, Rucola und Kräuter bepflanzt, die dann ab April bis Anfang Mai zu ernten sind.

Draußen auf den Feldern geht es das ganze Jahr durch rund. „Wir säen und pflanzen zum Beispiel Salat oder Kohlrabi von Mai bis September jede Woche, Möhren säen wir zwei oder drei Sätze“, erklärt der Landwirt. Parallel dazu läuft die Wintergemüse-Produktion. Lagerzwiebeln werden einmal gepflanzt, zweimal Sellerie, Porree wird in fünf Sätzen gesetzt, Rosenkohl wird einmal gepflanzt, bei Staudensellerie gibt es fünf oder sechs Sätze.

Jetzt im Herbst wartet das Team auf gutes Wetter, um dann die Wintermöhren, Rote Bete, Petersilienwurzeln, Pastinaken und Sellerie zu ernten. Die Ernte kommt dann in große Holzkisten und wird in Kühlhäusern eingelagert.

Wirsing, Rosenkohl, Porree, Feldsalat und Grünkohl bleiben draußen, weil sie alle Frost vertragen, erklärt Martin Meiwes, und räumt gleich mit einem Klischee auf: „Grünkohl braucht keinen Frost, um richtig gut zu schmecken. Davon ist man schon seit zwanzig Jahren weg, aber das Gerücht hält sich hartnäckig.“

Die winterharten Sorten werden geerntet, bis wieder Frühling ist. Da schließt sich dann also das Erntejahr – und fängt gleich wieder von vorne an. Das alles braucht gehörig Planung, die im November für das kommende Jahr beginnt.

Es wird dann ein Feld- und Anbauplan erstellt. In dem steht genau, was und wann und wo von welchem Gemüse in welcher Woche gepflanzt oder gesät wird – und natürlich muss vorher entsprechend der Boden vorbereitet sein. Nicht zuletzt geht es dann auch darum, wer von den Mitarbeitenden welche Pflanzen ernten kann, braucht es doch viel Erfahrung, um zu wissen, ob die Pflanze erntereif ist oder noch nicht.

Was beeinflusst die Ernte?

„Einflussmöglichkeiten auf die Ernte? Die kannst Du gar nicht alle aufzählen“, meint der Biolandwirt und lacht: „ich hätte es gerne manchmal etwas einfacher“. Gerade wenn die Kosten steigen, der Ertrag aber nicht, wird es schwierig.

Vor einigen Jahren hat Martin Meiwes ein neues Feld gepachtet und dann Rosenkohl angebaut. „Da stand vorher noch nie Gemüsekohl, von der Fruchtfolge oder irgendwelchen Vorkrankheiten also kein Problem. Ein toller Boden, auf dem wir dann auch noch drei Jahre Kleegras angebaut haben, also war der Boden super vorbereitet. In diesem Jahr haben wir dann Rosenkohl gepflanzt. Ich dachte, der wächst praktisch wie von selbst. Das tat er aber nicht. Die Pflanzen waren viel weniger entwickelt als gedacht.“ Bodenuntersuchung, Pflanzensaftanalyse, Nährstoffgehalttests, all das muss jetzt gemacht werden, um dem Problem auf die Schliche zu kommen. „Vorbedingungen alle ideal, Ergebnis nicht, das hat sich definitiv in den letzten Jahren verändert“, so der Landwirt. 35 Grad und mehr im Juli und 300 Liter Regen im August – so viel wie sonst in einem halben Jahr – solche Besonderheiten werden mehr und mehr zur Norm, und die Pflanzen reagieren darauf.

Geerntet wird mit der Hand

„Bei uns im Betrieb wird 80 Prozent mit der Hand geerntet“, erklärt Martin Meiwes. Nur die Lagerkartoffeln und das Wurzelgemüse zum Winter werden maschinell eingebracht – wobei auch das nicht vollautomatisch läuft. Und während der Betrieb einen eigenen Kartoffelroder hat, teilt man sich mit einem anderen Betrieb die Erntemaschine für das Wintergemüse.

Gelagert wird das Gemüse teils im eigenen Lager, vor allem aber in angemieteten Lagerflächen, die natürlich auch biozertifiziert sein müssen. Also keine Vermischung mit konventioneller Ware und keine Behandlungsmittel.

Auch wenn geerntet wird, bedeutet das nicht, dass alle Pflanzen unbesehen abgeschnitten werden. Beim Blumenkohl zum Beispiel wird zuerst jeder Kopf einzeln angeschaut. „Weil die Kunden gerne weißen Blumenkohl haben möchten, werden Blätter abgeknickt und auf den Kohl gelegt, wenn der Kopf fast fertig ist. Der Kohl bleibt dann aber noch stehen. Erst beim nächsten Mal auf dem Feld werden die Blätter wieder abgedeckt und der Kopf geerntet“, erklärt der Landwirt. Viel Arbeit und mehrere Arbeitsgänge also.

Natürlich gibt es für praktisch jedes Gemüse und Obst eigene Erntemaschinen. Die sind aber auf eine Sorte spezialisiert und damit sehr teuer. Darum spezialisieren sich die meisten Betriebe auf große Flächen mit wenig Sorten. Für einen Betrieb wie den Biolandhof Meiwes mit vierzig bis fünfzig Sorten ist die Sache also viel aufwendiger. „Wie ein Kräuterbündchen aussehen soll, wie das Radieschen aussehen soll, wie die Lauchzwiebeln geerntet werden, welcher Fenchel oder Kohlrabi geerntet wird, welcher Zuckermais reif genug ist, das braucht viel Erfahrung“, erklärt der Landwirt, der in diesem Jahr sein 25-jähriges Betriebsjubiläum feierte.

Deswegen kommt das Ernteteam, das nur für die Saison angestellt ist, auch seit Jahren wieder auf den Biohof Meiwes. „Fast alle sind im nächsten Jahr wieder da“, freut sich Martin Meiwes. Milica, die den Betrieb seit vielen Jahren kennt und das Ernteteam anleitet, wohnt mittlerweile in Heiligenkirchen. Acht bis zehn Frauen kommen aus Rumänien für die Saison. Dazu Daniel, der fest angestellte Gärtner, Milica, zwei Auszubildende, Gaby. „Und ich dazu und ab und zu Fabian“: der Sohn der studiert, möchte aber zum Hof zurückkommen.

Das ganze Jahr voller Einsatz für leckeres Gemüse und frische Kräuter: die Kundinnen und Kunden des Hofladens, der Marktstände und des Lieferdienstes wissen die Auswahl und Vielfalt des Biohof Meiwes zu schätzen. Mit viel Engagement sorgt sich das Ernteteam darum, dass dies auch so bleiben kann.


Interview mit unserer Auszubildenden Maria


Wir haben uns Ende Juli von unserer Auszubildenden Maria Bussen , 23 Jahre verabschiedet und zum Abschluss ein kleines Interview für Euch mit ihr geführt. 

- Maria, du bist auf einem Biohof in der Nähe von Blomberg aufgewachsen, hast dein Abitur gemacht und dich dann zur Landmaschinenmechatronikerin ausbilden lassen.
Jetzt steckst du gerade in deiner Ausbildung zur Landwirtin. Was gefällt dir als zukünftige Landwirtin besonders an dem Beruf?
Maria: "Das Arbeiten in - und mit der Natur. Es ist so spannend, Pflanzen und Tiere bei ihrem Wachstum zu begleiten und jedes Jahr aufs Neue zu versuchen, alles zu optimieren. Es gibt so viele Herausforderungen und Verantwortung für Mensch und Tier, die kann ich gut mitgestalten.  "
- Du hast vor einigen Wochen, bravourös deine Zwischenprüfung bestanden.
Der Landwirtschaft stehen große Veränderungen bevor: Klima, Böden, Tierhaltung , um nur einiges zu benennen. Gibt es Dinge, die Du, wärest du Leiterin deiner Schule, den jungen Landwirt*innen in ihrer Ausbildung nochmal besonders ans Herz legen würdest?
Maria: „Ich würde eine breitere Aufstellung im Bereich „Tierhaltung“ einführen.
In der Ausbildung geht es "nur" um Schweine und Kühe. Da könnte man bspw. durch Wahlfächer, ein breiteres Spektrum anbieten. Es sollte ein deutliches Augenmerk auf Zukunftsperspektiven in Bezug auf Klimawandel, Anbaumethoden und Alternativen gelegt werden. Aktuelle Themen und kreativer Meinungsaustausch untereinander kommen zu selten vor. Außerdem wünsche ich mir Themen die ohne Scheuklappen einen Platz finden, zum Beispiel Agro Forst oder biologische Landwirtschaft.“
- Okay, das klingt innovativ!! Du hast ja einen starken Wissensdrang, „scheust“ dich zur Zeit aber noch vor einem Studium, weil du so gern noch draußen , in der Praxis arbeiten möchtest. Was wünscht du dir für deine Zukunft als Landwirtin?
Maria: „Es ist der wichtigste Job der Welt! Ich habe größte Wertschätzung für diesen Beruf. Es ist der Lebensfaden, an dem wir alle hängen. Ich wünsche mir nur besonders, dass es eine bessere Kommunikation zwischen Verbrauchern, Politik und uns Landwirt*innen gibt! Mehr landwirtschaftliche Bildung, in den Schulen angefangen und bei uns Erwachsenen weiter. Ich könnte mir einiges vorstellen, Ich hätte Lust in Forschungsbetrieben zu arbeiten , Seminare zu geben oder auch den Hof meiner Eltern zu übernehmen.“
- Das sind doch spannende Aussichten ! Wir haben dich hier auf dem Hof als sehr offen, verantwortlich und bereichernd erlebt und können uns gut vorstellen das du genau dort dein Platz finden wirst! Eine letzte Frage noch... Wie hat es dir bei uns gefallen?
Maria: „Vor allem im Sommer hatte ich viel Spaß an der Feldarbeit!!! Das gemeinsame Arbeiten mit den rumänischen Mitarbeiter*innen war immer sehr lustig und herzlich. Ich war ganz fasziniert von deren Durchhaltevermögen und Leistungsfähigkeit. Wir haben soviel gelacht. Viel Neues habe ich hier auf dem Betrieb kennengelernt und auf all meine Fragen stets eine Antwort erhalten.
Eine tolle Erfahrung war es auch, an den Biolandtagungen teilzunehmen.
Im Winter war es sehr hart, bei Kälte und Regen draußen zu arbeiten, aber immer noch lieber als an der Gemüsewaschanlage zu stehen. Vieles hängt sehr von dem Miteinander der Kolleg*innen ab. Oft ist es leichter mit „den Jungs“, sie nehmen nicht alles so ernst.“
-Vielen Dank für das Interview Maria! Wir wünschen Dir alles Gute und dass du all deine Fähigkeiten, von denen du viele hast, Nutzen kannst die Landwirtschaft weiter voran zu bringen. Mach es gut und Danke!!!


Geht´s dem Boden gut, schmeckt das Gemüse besser



Seit 25 Jahren baut Martin Meiwes Bio-Gemüse an. Im Wechsel von Getreide, Kleegras und Gemüse erholt sich der Boden – und das schmeckt man. Und was hinter einer Dammkultur steckt und warum sie so tolle Ergebnisse hervorbringt, erklärt der Landwirt mitten in der Pflanzsaison.

„Unser Gemüse wächst auf Dämmen“, erklärt Martin Meiwes. „Im klassischen Gemüsebau wird der Boden gefräst, also klein und krümelig zerschreddert. Dadurch werden aber die Ton-Humus-Komplexe in ihre Einzelteile zerlegt, und wenn es dann regnet, zerfließt alles, oder der feine Boden sinkt ab, wodurch es die Pflanzenwurzeln schwerer haben, in den Boden einzudringen.“
Die Dammkultur, mit der der Biolandhof Meiwes arbeitet, schont hingegen den Boden und sorgt dafür, dass die Pflanzen ideal wachsen können. Dafür ist eine spezielle Maschine nötig, die vom spanischen Landwirt und Metallbaumeister Julian Turiel entwickelt wurde. Mit ihr werden erhöhte Pflanzdämme aufgeschichtet, in denen das Gemüse wächst.
Mit dem Dammgerät werden die Erdschichten belüftet, nicht stark gewendet oder vermischt. Ziel ist es, Böden aufzubauen, das Bodenleben zu fördern, um die Pflanzengesundheit und damit auch die Erträge zu steigern.
Auch bei starken Niederschlägen kann der Boden atmen, und bei Trockenheit behält der Damm mehr Wasser, denn die größere Oberfläche führt zu mehr Tau und das Bodenleben mit seinen Mikroorganismen zieht Wasser an.
„Wir haben früher auch gefräst“, so Martin Meiwes. „Und bei einem Schlagregen fließt dann der schöne Boden weg, nur der Schotter, den wir hier im Boden haben, bleibt liegen. Seitdem wir mit der Dammkultur arbeiten, haben wir das Problem nicht mehr.“
Auch wenn der Boden länger feucht bleibt, braucht er natürlich regelmäßig Regen. „Wenn es sechs Wochen trocken bleibt, dann ist auch im Boden nichts mehr von der Feuchtigkeit übrig“, meint der Landwirt. Nur ab und zu ein paar Regenschauer bringen dem Boden nicht viel: „In der Zeit verdunsten die Pflanzen nicht noch zusätzlich Wasser, aber das war es dann auch schon.“

Im Märzen der Bauer

Wann startet eigentlich ein Landwirtschaftsjahr und wann hört es auf? Hat ein Bauer im Winter nichts zu tun oder geht es das ganze Jahr rund auf dem Biohof? Grundsätzlich, so Martin Meiwes, beginnt das Jahr mit der ersten Aussaat, und die ist tatsächlich meistens in der zweiten Märzhälfte. „Wobei man da zwischen Freiland und geschützten Kulturen im Gewächshaus unterscheiden muss – da beginnt das Jahr schon früher“, erklärt er. 
Im Freiland aber wird von März bis Ende August gesät und gepflanzt, und das jede Woche. Die ersten gepflanzten Salate können dann schon nach zehn Wochen geerntet werden, im Sommer, wenn der Boden wärmer ist, sogar schon nach sechs Wochen. 
Eine bunte Mischung aus Salat, Kräutern, Lauchzwiebeln und Kohlrabi bildet dann die erste Ernte der gleichjährigen Pflanzen, die meist Mitte bis Ende Mai stattfindet. Warum gleichjährig? „Weil wir im Mai auch noch Dinge ernten, die wir im Jahr zuvor gesät oder gepflanzt haben, zum Beispiel Porree“, erklärt Martin Meiwes. Im September und Oktober wird dann noch Wintergetreide ausgesät, und der leckere Feldsalat, der Ende August gesät wird, wird bis in den Februar hinein geerntet. 
Von März bis September wird also gesät und gepflanzt, und fast das ganze Jahr wird geerntet, an eine Pause ist bei der Mischung aus Gemüse, Obst und Kräutern des Biohof Meiwes also nicht zu denken. „Diese Vielfalt zu betreuen bedeutet, dass man uns das ganze Jahr über auf den Feldern sieht“, sagt der Landwirt, der erst kurz vor dem Gespräch vom Feld zwischen Heiligenkirchen und Detmold kam.

Kreislaufwirtschaft freut Böden, Tiere und Gemüse

„Wir arbeiten in einer Fruchtfolge, die den Boden zur Ruhe kommen lässt“, erklärt Martin Meiwes das Prinzip der Kreislaufwirtschaft, nach der er mit seinem Team die rund 40 Hektar des Bioland-Betriebes bewirtschaftet. Kreislaufwirtschaft bedeutet, dass sich Gemüse, das dann geerntet und verkauft wird, die Felder im Laufe der Jahre mit anderen Pflanzen teilt. Denn das Gemüse strengt den Boden an. Wie das geht?

Deswegen folgt nach einem Jahr mit Gemüse ein Jahr mit Getreide. Die Wurzeln sorgen dafür, dass der Boden wieder krümelig wird und sich erholt – und über das frisch geerntete Getreide freuen sich die hofeigenen Hühner. Nach dem Getreide folgt Kleegras, das ein oder sogar zwei Jahre auf den Feldern bleibt. Es bindet Stickstoff aus der Luft im Boden und versorgt ihn damit auf biologischem Weg mit dem wichtigen Nährstoff. 
Und nicht zuletzt ist das Kleegras wichtiger Bestandteil der sogenannten Futter-Mist-Kooperation des Biolandhofes: das Kleegras vom Hof Meiwes wird von dem Kooperationsbetrieb Alleenhof auf der anderen Seite der Gauseköte abgeholt. Dessen Rinder erhalten so leckeres, biologisch angebautes Futter. Deren Mist wiederum erhält Martin Meiwes zurück – als biologischer Dünger für seine Felder.
Und erst dann – nach Getreide und Kleegras – kommt wieder Gemüse aufs Feld, das sich bis dahin wunderbar erholt hat, dessen Erde nährstoffreich und gut durchmischt ist und auf dem das leckerste Gemüse weit und breit wächst, „fast ganz von alleine“, schmunzelt der Bio-Landwirt: „Wenn ich mir nach zwei Jahren Kleegras den Boden anschaue, dann ist der wow, einfach super.“ 
Man sieht es einem Boden an, ob er konventionell oder im biologischen Kreislaufdenken bewirtschaftet wird, ergänzt er: „Konventionelle Gemüsebetriebe arbeiten viel intensiver und bringen viele Nährstoffe von außen ein, damit das Gemüse trotz der ständigen Bodenbelastung wächst.“ 
So wie das Team des Biohof Meiwes den Boden bewirtschaftet – im Kreislauf aus Getreide, Kleegras und Gemüse – freuen sich die Böden, Tiere und auch das Gemüse, Obst und die Kräuter, also all das, was jedes Jahr frisch geerntet und verkauft wird. Und letztendlich freuen sich auch die Kundinnen und Kunden im Hofladen, an den Marktständen und im Lieferdienst. Du und ich – wir lieben Bio.


Du und ich – wir lieben Bio


Da, wo Lippe am schönsten ist, inmitten bunter Felder südlich der Kulturstadt Detmold, da liegt seit 25 Jahren der Biohof Meiwes. Hier hegen und pflegen jeden Tag erfahrene Landwirte und Gärtner 50 Sorten Gemüse, Obst und Kräuter und bis zu 1000 freilebende Hühner mit Hähnen, und sorgen im Hofladen, auf Märkten und im Lieferdienst für glückliche Kunden.

Martin Meiwes ist einer von ihnen. Das „Wir“ ist ihm und seiner Partnerin Steffi Schenkewitz besonders wichtig. Das Team, die vielen Ideen, Fähigkeiten und Fertigkeiten sind es, die den Biohof Meiwes erst zu dem machen, was er ist. Dass der Hof den Namen von Martin Meiwes trägt, hat natürlich seinen Grund. 1998 hat Martin Meiwes nochmal neu angefangen. Zuvor hat er für die Lebenshilfe in Detmold den Gemüseanbau aufgebaut. Nach neun Jahren hat er dann zuerst eineinhalb Hektar in Nienhagen bei Detmold gepachtet. „Ein bunter Strauß Obst und Gemüse für den Wochenmarkt“ wurde zu Anfang angebaut. Nebenberuflich, um zu schauen, ob das klappt mit dem Markt. Gab es überhaupt Bedarf für Bio-Gemüse? Es gab ihn.

Denn Bio musste es sein, das war ihm klar. Extensive Landwirtschaft, Kreislaufdenken, Respekt vor der Natur. Keine chemisch-synthetischen Stickstoffdünger und Pflanzenschutzmittel. Begriffe, die heute in aller Munde sind und auch von allen Supermarktketten gekapert wurden. Damals noch eine Seltenheit und nicht selbstverständlich.

Und dann die Suche nach einem Stück Land. Einem Hof womöglich. Tatsächlich gab es einen, aber es wurde nichts daraus. Aber so lernte Martin Meiwes die richtigen Menschen kennen, die ihn unterstützten, in Heiligenkirchen ein Stück Land zu bekommen.

„Schon damals wurden Höfe eigentlich nur noch aufgegeben, da musste ich gut erklären, warum ich einen Hof gründen wollte“, erklärt Martin Meiwes. „Bevor ich die Flächen erhielt, musste ich ein nachhaltiges Hofkonzept nachweisen.“ Es gelang, und so ging 2005 die Geschichte vom Biohof Meiwes in Heiligenkirchen weiter.

Genauso wenig selbstverständlich ist „echtes“ Bio bis heute, betont Martin Meiwes. Hinter vielen Labeln kann sich viel verstecken. „Das normale EG-Biolabel, das ich im Supermarkt angeboten bekomme, lässt zum Beispiel viele Dünger und Pflanzenschutzmittel zu, die in der biologischen Landwirtschaft nicht erlaubt sind“, erklärt der Landwirt, der mit seinem Hof den „Bioland“-Richtlinien folgt. Die sind viel strenger als die Supermarktlabel und vor allem konsequent. „Alles, was bei uns verkauft wird, ist konsequent biologisch erzeugt. Echtes Bio eben“, betont Martin Meiwes. Ein Beispiel: „Bei uns erübrigt sich die Frage nach ungespritzten Zitronen, weil alles ungespritzt ist.“

Im Laufe der Jahre kam dann immer mehr hinzu – bis auf den Lieferdienst, denn den gab es schon von Anfang an. Auch schon damals, nebenberuflich aus Nienhagen. Aber sonst: mehr Gemüse- und Obstsorten, mehr Mitarbeitende, und mehr Flächen. Sechs Hektar wurden es in Heiligenkirchen, vier kamen in Heidenoldendorf dazu, 25 in Fromhausen, und sogar vier im Freilichtmuseum. „Wir wurden angefragt, weil das Museum die Ackerflächen biologisch bewirtschaften lassen wollte“, so Martin Meiwes.

Insgesamt um die 40 Hektar für Gemüse, Obst und Kräuter. Dabei baut das Team des Biohof Meiwes auf eine Fruchtfolge aus Gemüse, Kleegras und Getreide. Damit der Boden sich erholen kann, wird nicht jedes Jahr auf denselben Acker Gemüse gepflanzt. Und das Kleegras wird einem Partner-Biobetrieb auf der
anderen Seite der Gauseköte als Futtermittel für Rinder gegeben. Dafür erhält der Biohof Meiwes besten Dünger zurück. Biologisch und echtes Kreislaufdenken.

Je nach Saison arbeiten zwischen 30 bis 45 Personen auf dem Biohof Meiwes. Auf den Feldern, im Hofladen, im Lieferdienst oder auf den Märkten in Detmold, Bad Driburg, Wewer, Lage und in Bielefeld. Und seit vielen Jahren lernen Auszubildende auf dem Hof.

So viel Engagement für ehrliches Bio, lokal und mit Erfahrung und Respekt angebaut und geerntet: der Biohof Meiwes begleitet seine Kundinnen und Kunden bereits seit einem Vierteljahrhundert. Martin Meiwes hofft, dass dies auch so bleibt. „Wenn in vermeintlich schwierigen Zeiten die Kunden Bio-Ware von irgendwoher im Discounter kaufen, bleiben die lokalen Produzenten unter Umständen auf ihrer Ware sitzen“, erklärt er.

„Bio ist keine Mode, denn hinter echter biologischer Landwirtschaft steckt jede Menge transparenter, fairer und nachhaltiger Arbeit“, so Martin Meiwes. Viel gibt es zu erzählen vom Biohof Meiwes. Echte Hofgeschichten, in denen die Kundinnen und Kunden mitgenommen werden, aufs Feld, in den Laden, in denen Zusammenhänge und Kreisläufe klar werden und so manches Geheimnis gelüftet. Mehr Hofgeschichten sollen folgen. Freuen Sie sich darauf, den Biohof Meiwes kennenzulernen! Denn eines ist sicher: Du und ich – wir lieben Bio.


Benutzer
Toggle cart
Kategorien